Heute ist Samstag. Eigentlich kein Tag für Unterricht.
Aber ich habe heute trotzdem 7 Kinder zu mir eingeladen. Sie alle übernehmen bei unserer Szene zu den Katakomben eine besondere Rolle. Es ist wichtig, Zeit und Raum zu haben. Abläufe durchzusprechen und Stellen zu proben. Ohne das enge Korsett des normalen Schulablaufs. Ich bin froh, dass die Kinder mir ein Teil ihres Wochenendes schenken, damit die Idee die wir entwickelt haben ihre eigene werden kann. Sie sollen es nicht nur machen, weil ich es gerne von ihnen möchte, sondern weil sie die Tiefe und das Wesen selbst verstanden haben.
In der letzten Unterrichtsstunde sind Gedanken gesammelt worden, die wir in ein Lied verwandelt haben. Jetzt müssen die Texte auf Pappe.
Zum einen, damit unser Publikum, alle anderen Berliner Schulklassen, die bei „Mussorgsky neu verföhnt“ dabei sind unser Lied zur Präsentation am 25.2. auch mitlesen kann. Zum anderen werden die Pappen im Laufe der Darstellung aber auch deswegen aufgehängt, damit sie unsere Erinnerungskokons beschützen und verschließen.

Jedes Kind hat einen eigenen Kokon gebastelt, in den es seine Erinnerungen hinein legen kann und sich dann von ihnen verabschiedet.
Wir haben Dinge, die vergangen, oder vergänglich sind mit eingearbeitet. Ein altes Blatt aus dem vergangenen Herbst, ein Stück Weihnachtspapier, in das ein tolles Geschenk eingepackt war. Zum Teil sind Zeitungsschnipsel verwendet worden. Wir hatten in dieser Stunde jedenfalls viel Spaß! Und ich bin um sämtliche übrig gebliebene Luftballons erleichtert worden. Damit zu spielen, wenn der eigene Kokon fertig ist, erlaubt man auch nur, wenn man keine Erfahrung im Lehrer-Beruf hat.
Ok! Es wird gut funktionieren.
Nächster Punkt: Wir müssen den Ablauf klären und verinnerlichen. Jeder hat seine Aufgabe.
Zwei Kinder werden vierhändig die Katakomben spielen. Währenddessen findest eine Aktion statt, die mit der gesamten Klassen geprobt werden muss und heute für uns nicht wichtig ist.
Die Antworten auf die besagten Fragen stehen im Mittelpunkt. Das ist die Aufgabe der Kinder, die Glockenspiel spielen.
Wie beginnt man gemeinsam? Wer gibt den Einsatz? Welches Tempo passt?
Der Chor, also der Rest der Klasse unterstützt durch ein Kind am Klavier singt die Fragen. Passend dazu werden nach und nach die Liedtexte so gehängt, dass die Kokons am Ende bedeckt und abgeschlossen sind. Die Glockenspiele und das Klavier beschreiben das Ende in gemeinsamen, aufwärtssteigenden H-Dur Leitern.
So stellen wir uns das vor…