Mit den Toten in der Sprache der Toten bedeutet das aus dem Latein übersetzt.
Das haben wir uns für heute vorgenommen.
Aber erstmal muss ich meine Weihnachtsgeschenke bewundern!
Daraus wird während unserer Aufführung am 25. Februar eine Art Musikschrift der Katakomben entstehen.
Die Katakomben bestehen aus einer Aneinanderreihung von Akkorden. Wir haben versucht, sie zu entschlüsseln.
Aber heute geht es um den zweiten Teil. Um das „Cum mortius in lingua mortua“
Was würden wir die Toten denn fragen, wenn wir könnten? Damit setzen sich die Kinder erstaunlich ernsthaft auseinander. Kein Gekicher oder Scheu, den eigenen Gedanken um Tod und Verlust freien Lauf zu lassen. Wir haben im Originaltext, den Noten von Mussorgsky ein Fragemotiv gefunden, bestehend aus zwölft Tönen. Das bedeutet zwölf Silben Platz für eine Liedstrophe. In stiller Arbeit überlegt jeder Schüler und wir tragen zusammen. Es soll ein mehrstrophiges Lied werden.
Wenn wir uns nur die Melodie der Antwort anhören, haben wir dass Gefühl, es sei e-Moll.
Aber die Toten spenden uns in ihrer Geheimsprache doch Zuversicht. Auch hier besteht die Musik aus Säulen, Dreiklängen. Und die sind unter unserer dünnen oberen e-Moll-Schicht alle in Dur. Das zu entdecken ist für die Schüler spannend!
So klingt alles schon viel zuversichtlicher.
Und nach diesem Gespräch mit den Toten sind wir beruhigt und getröstet. Auch Modest Mussorgsky muss das so gesehen haben, denn das „Cum mortius in lingua mortua“, diese verzauberte Variante einer Promenade endet in Zuversicht spendendem H-Dur. Wenn wir überlegen, dass wir unsere Fragen noch in h-Moll gestellt haben ist das ein wirklich beruhigender und berührender Ausblick.
Bei Mussorgsky heißt es eigentlich „Cum mortuis“ (nicht Con mortius). Macht aber nichts, denn es ist auch im Original falsch, richtig wäre „Cum mortuos“…
Aber nicht so wichtig – tolles Projekt, auch für den Nachlesenden sehr lehrreich!
Lieber Herr Selge!
Vielen Dank für die Anmerkung.
Da ist wohl das Neurömische mit dem Altrömischen verschmolzen. Oder die Finger zu schnell über die Tastatur gehüpft.
Ich werde das „Con“ durch „cum“ ersetzen.
Con anima…
Macht ja nichts, ist ja wie gesagt schon bei Mussorgsky durcheinander geraten. Außerdem macht man mit jedem Fehler einen Besserwisser glücklich!
Nochmals, ein tolles Projekt.